Es ist unbestritten: Der Lärm und die Lichtblitze des Silvesterfeuerwerks können für manche Haustiere belastend sein. Doch Silvester ist kein überraschendes Ereignis – sein besonderer Charakter ist seit jeher bekannt. Wer sich ein Tier ins städtische Umfeld holt, weiß oder sollte wissen, dass dieser Tag zum Alltag einer urbanen Umgebung dazugehört.
Als verantwortungsbewusster Tierhalter kennt man die individuellen Bedürfnisse seines Tieres und kann frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen. Zahlreiche Tipps und Anleitungen im Internet helfen dabei, das Tier gezielt auf die besondere Geräuschkulisse in der Silvesternacht vorzubereiten.
Natürlich reagieren Tiere unterschiedlich auf Feuerwerk – abhängig von ihrer Persönlichkeit, Prägung und bisherigen Erfahrungen. Manche Tiere zeigen kaum Reaktionen, andere sind sensibler – besonders dann, wenn sie bereits durch bestimmte Erlebnisse vorbelastet sind. Problematisch wird es oft, wenn Tiere stark vermenschlicht oder unzureichend sozialisiert werden. Häufig verstärken Besitzer unbewusst die Angst ihres Tieres, indem sie selbst nervös reagieren oder übertrieben trösten, wodurch aus anfänglicher Irritation echte Angst werden kann.
Statt sich pauschal gegen Feuerwerk auszusprechen, wäre es hilfreicher, das Verhalten des eigenen Haustiers aktiv zu trainieren. Verhaltenstherapie und Desensibilisierung – z. B. durch Geräusch-CDs oder systematisches Training – erfordern zwar Geduld, zeigen aber oft nachhaltige Wirkung. Ein positiver Nebeneffekt: Tiere, die lernen, mit den Eindrücken an Silvester umzugehen, reagieren meist auch gelassener auf andere Lärmquellen wie Gewitter – ein deutlich häufigeres Phänomen als das Feuerwerk in der Neujahrsnacht.