Die Diskussion über das Für und Wider von Feuerwerk flammt jedes Jahr aufs Neue auf – und das seit Jahrzehnten. Trotz anhaltender Kritik konnten sich die Argumente der Gegner bisher nicht dauerhaft durchsetzen. Entsprechend werden immer neue Gründe angeführt, etwa der Umwelt- und insbesondere der Feinstaubbelastung.
Dabei ist es wichtig, die Berichterstattung rund um dieses Thema kritisch zu hinterfragen. Wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die kurzzeitige Feinstaubbelastung in der Silvesternacht kaum Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat, finden in der öffentlichen Debatte oft wenig Beachtung.
Statt die Feinstaubemissionen des Feuerwerks sachlich in Relation zum gesamten Jahresaufkommen zu setzen, wird häufig ein anderer Bezug gewählt – etwa der Vergleich mit dem Straßenverkehr. Das verzerrt das Bild: Der tatsächliche Anteil des Silvesterfeuerwerks an der gesamten jährlichen Feinstaubmenge liegt bei rund 2,2 %.
Zudem hat sich die Gesamtbelastung mit Feinstaub seit 1995 deutlich reduziert, unter anderem durch technische Fortschritte und gesetzliche Vorgaben. Wichtig zu verstehen ist auch: Feinstaub wirkt vor allem dann gesundheitsschädlich, wenn Menschen ihm über längere Zeiträume ausgesetzt sind. Die Belastung durch Feuerwerk ist jedoch zeitlich sehr begrenzt – meist normalisieren sich die Werte innerhalb ein bis zwei Stunden nach Mitternacht wieder, abhängig von Wind und Wetterlage.
Außerdem ist Feinstaub nicht gleich Feinstaub: Die Partikelgröße entscheidet über das Gefährdungspotenzial. Hierbei spielen Feinstaubklassen wie PM10 oder PM2,5 eine Rolle, wie sie etwa im Bericht des Schweizer Bundesamts für Umwelt (BAFU, 2014) erläutert werden.
Einordnungen im Vergleich:
Zur besseren Veranschaulichung hier einige Vergleiche:
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Ein Kreuzfahrtschiff pro Tag verursacht so viel Feinstaub und CO₂ wie:
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ca. 3.147 Feuerwerksbatterien (à 500 g Nettoexplosivmasse)
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oder rund 78.947 Raketen
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Eine Autofahrt über 5 km entspricht der CO₂-Belastung von:
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5 Feuerwerksbatterien (à 500 g Nettoexplosivmasse)
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Ein Grillabend mit 8 Personen bei Verwendung von Holzkohle erzeugt eine CO₂-Menge, die vergleichbar ist mit:
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564 Feuerwerksbatterien (à 500 g Nettoexplosivmasse) oder
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14.102 Raketen
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Fazit:
Die Feinstaubbelastung durch Silvesterfeuerwerk ist nicht nur zeitlich stark begrenzt, sondern macht auch einen vergleichsweise kleinen Anteil am gesamten Jahresaufkommen aus. Rückstände sind laut dem BAFU-Bericht zudem nicht langfristig umweltaktiv.
Ob dieser temporäre und mengenmäßig geringe Beitrag tatsächlich Einschränkungen rechtfertigt, bleibt fraglich – objektiv betrachtet eher nicht. Eine sachliche Bewertung statt emotional aufgeladener Debatten würde dem Thema deutlich besser gerecht werden.